Die Endlerkuppe in der malerischen Sächsischen Schweiz ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch Träger einer bewegten Historie. Vom Ursprung als Jugenderholungsheim bis zur Nutzung durch den Bund Deutscher Mädchen und den SED-Nachwuchs spiegelt dieses markante Bauwerk ein Stück Zeitgeschichte wider.

Bau und Architektur

• Architektonisches Ensemble: Das Gebäude, 1929 von Kurt Bärbig entworfen, präsentiert sich als dreiflügeliges Ensemble, das die Vielseitigkeit der Baukunst vereint. Der tempelartige Hauptbau und die reformorientierten Seitenflügel ergeben eine harmonische Komposition.
• Turm mit Symbolik: Ein später hinzugefügter Turm, als Reaktion auf Debatten über Hochhäuser in Dresden, fügt dem Bau eine symbolische Dimension hinzu und unterstreicht die architektonische Raffinesse.

Nutzung durch die Geschichte

• Jugenderholungsheim: Ursprünglich als Jugenderholungsheim konzipiert, bot die Endlerkuppe Platz für 80 Mädchen und Jungen, getrennt in den Seitenflügeln, und diente der Erholung in idyllischer Umgebung.
• Zeiten des Nationalsozialismus: In den dunklen Jahren des Nationalsozialismus wurde die Anlage 1933 zum Ferienlager für den Bund Deutscher Mädel (BDM) umgewandelt. Hier versammelten sich die Mädchen im Hof zum Fahnenappell.
• SED-Parteischule: Nach dem Zweiten Weltkrieg beherbergte die Endlerkuppe ab 1946 eine SED-Parteischule, und der charakteristische Turm wurde als Teil des strukturellen Umbaus hinzugefügt.
• Niedergang und Verfall: Nach der politischen Wende ging die Endlerkuppe in den Besitz der Treuhand über. Obwohl unter Denkmalschutz, begann der langsame Verfall des Gebäudes seit 1990.

Aktueller Zustand und Bewertung

• Warnungen vor Betreten: Das Areal ist privat und mit Warnschildern vor unbefugtem Betreten geschützt. Trotzdem existieren Lücken im Zaun, und Touristen können sich der eindrucksvollen, wenn auch verfallenen Struktur nähern.
• Bewertung:
  • Erlebnis: ★★★★★
  • Atmosphäre: ★★★★★
  • Geschichtsfaktor: ★★★★☆
  • Landschaft: ★★★★★
  • Abgeschiedenheit: ★★★☆☆
  • Abenteuer: ★★★★☆

Besichtigung und Sicherheitshinweise

• Privatbesitz: Die Endlerkuppe gehört Privatbesitz, und es wird dringend davon abgeraten, das unsichere Gelände zu betreten.
• Gefahren: Das Gebäude ist einsturzgefährdet, und Lebensgefahr besteht bei unbefugtem Betreten.
• Wegbeschreibung:
  • Anreise: Folgen Sie den Straßenschildern in Sebnitz-Ottendorf und parken Sie vor dem Wasserwerk.
  • Start und Ziel: Parkplatz am Wasserwerk.
  • Weg: Der Straße zur Endlerkuppe rechts vom Wasserwerk 200 Meter folgen.
• Hinweise: Ein Besuch des Denkmals für die gefallenen Ottendorfer Soldaten am Parkplatz rundet das historische Erlebnis ab.